In Kürze wird sich die Norderstedter Politik entscheiden müssen, ob ein Gebäudekomplex im Gewerbegebiet in Zukunft als Flüchtlingsunterkunft oder von den Norderstedter Werkstätten für behinderte Menschen genutzt werden soll. Die Flüchtlingsunterbringung in Norderstedt wird immer schwieriger, die Norderstedter Werkstätten suchen händeringend neue Räumlichkeiten.
Mit einem Besuch der Norderstedter Werkstätten haben sich jetzt sechs Mitglieder der Norderstedter FDP-Fraktion vor Ort ein Bild von der schwierigen räumlichen Situation der Werkstätten machen können, um dann eine vernünftige Entscheidung fällen zu können.
„Der bauliche Zustand der Gebäude ist wirklich erschreckend“, so fasst der FDP-Fraktionsvorsitzende Tobias Mährlein die Stimmung der Fraktion zusammen. Der Leiter der Einrichtung Mathias Schneeloch sowie die Geschäftsführerin des Trägers Silke Kuleisa hatten in einer umfangreichen Führung durch die Einrichtung die Probleme aufgezeigt: Ein katastrophaler energetischer Zustand, fehlende Barrierefreiheit bei Zugängen, Wasser im Gebäude bei Starkregen und immer wieder defekte Fahrstühle für die oberen Stockwerke – eine wertschätzende Umgebung für die Arbeit mit Behinderten braucht bessere Voraussetzungen.
„Das alles führt dazu, dass eine Sanierung in den Bestandsgebäuden überhaupt keinen Sinn mehr ergibt“, führt Michael Reimers als stellvertretender FDP-Fraktionsvorsitzender aus. „Und auch einen Neubau auf diesem Gelände kann man sich schwer vorstellen: Wo sollen die Menschen in den Jahren des Neubaus ihrer Beschäftigung nachgehen?“, so Michael Reimers weiter.
„Der Umzug in das Gebäude am Bornbarch macht wirklich Sinn“, so der Blick des FDP-Fraktionsvorsitzenden Tobias Mährlein in die Zukunft. „Die verschiedenen Standorte der Werkstätten werden an einem Ort zusammengefasst, die Werkstätten können ohne große Unterbrechung des Geschäftsbetriebes umziehen, es gibt ein gutes ÖPNV-Angebot, neue Angebote können geschaffen werden und vor allem: Das Ganze ist auch finanzierbar!“
Und das FDP-Mitglied im Sozialausschuss Devina Skutnik bringt noch einen weiteren Aspekt ins Gespräch: „Das Norderstedter Unternehmen Magnus-Quelle als jetziger Nachbar der Werkstätten könnte sich endlich vergrößern!“ Devina Skutnik hatte bereits im Vorwege das Gespräch mit der Geschäftsführerin der Magnus-Quelle gesucht und erfahren, wie dringend das Unternehmen Produktions- und Lagerflächen erweitern muss, um am Markt langfristig bestehen zu können.
„Es verschließt sich uns auch völlig, wie mit der Unterbringung von 300 Geflüchteten in einem Industriebau im Gewerbegebiet wirkliche Integration gelingen soll“, so der FDP-Fraktionsvorsitzende abschließend. „Und die von uns jetzt gewünschte Lösung sichert die Zukunft für zwei wichtige alteingesessene Norderstedter Unternehmen, die beide seit Jahrzehnten verantwortungsvoll in unserer Stadt wirtschaften!“