Den Rückzug von Geschäftsführer Rajas Thiele-Stechemesser aus der Mehrzwecksäle Norderstedt GmbH ( MeNo) nehmen die Freien Demokraten Norderstedts zum Anlass, erneut die Privatisierung der städtischen Gastronomie zu fordern. Die Liberalen hatten in den letzten Jahren immer wieder darauf hingewiesen, dass die „Staatskneipe“ aufgrund von undurchsichtigen Quersubventionen den Wettbewerb verzerrt und die örtlichen Gastronomen benachteiligt.
„ Wir bleiben dabei: Die Stadt soll weder eine Kneipe noch eine Brauerei betreiben! Das gehört nicht zu den Aufgaben der staatlichen Daseinsvorsorge, auch wenn einige Leute Bier für ein Grundnahrungsmittel halten“, betont die FDP-Fraktionsvorsitzende Gabriele Heyer in ihrer Stellungnahme.
Die FDP-Vertreterin weist darauf hin, dass die städtische Pacht -trotz einer Erhöhung- immer noch deutlich unter dem liegt, was vergleichbare Betriebe aufwenden müssen. Gleichzeitig ermögliche die Eigentümerstellung der Stadt erheblich bessere Investitionsmöglichkeiten gegenüber den privaten Betrieben. Das Ausscheiden des bisherigen Geschäftsführers biete jetzt die Chance für eine Ausgliederung der „Hopfenliebe“ und gleichzeitig eine Umstrukturierung der gesamten Gesellschaft.
FDP-Stadtvertreter Tobias Mährlein , der auch stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der MeNo ist, hält es für notwendig, dass der Bereich der Gastronomie an Private vergeben wird. Gleichzeitig sollte überprüft werden, ob die Bereiche Tribühne, Kulturwerk, Kartenvorverkauf und Raumvergabe neu organisiert werden müssten.
Auch die Frage der Geschäftsführung müsse dabei überdacht werden, da der verbliebene Geschäftsführer Kai-Jörg Evers ja gleichzeitig Mitarbeiter der Stadtwerke und auch Geschäftsführer für den Stadtpark sei.
„Wir dürfen Herrn Evers auch nicht zu viel aufbürden: Kurzfristig sind wir Freien Demokraten dankbar, dass er die Aufgaben wahrnimmt, mittelfristig müssen wir mit ihm aber auch andere Lösungen erörtern“, betont der FDP-Stadtvertreter.