Kommt das „Aus“ für die Bildungswerke?

Die von Oberbürgermeister Grote geplante Auflösung der Bildungswerke dürfte der wichtigste Tagesordnungspunkt auf der kommenden Sitzung der Stadtvertretung am 25.04.2017 sein.

 

Die FDP lehnt die geplante Auflösung der Bildungswerke jedoch ab. Gabriele Heyer und Klaus-Peter Schroeder werden als Stadtvertreter mit „Nein“ stimmen, wenn der Antrag von Oberbürgermeister Grote, der „Grundsatzbeschluss zur Auflösung des städtischen Eigenbetriebes Bildungswerke“ zur Abstimmung kommt. 

Für die Ablehnung des Antrags gibt es triftige Gründe. Die im Auftrag der Stadt arbeitenden Bildungswerke entwickelten sich wirtschaftlich dermaßen gut, dass die Zuschüsse der Stadt über Jahre hinweg gleich bleiben konnten. Hildegard Helm-Drube, bürgerliches Mitglied im Bildungswerkausschuss, sagt dazu: „Die Bildungswerke sind ein wirtschaftliches Erfolgsmodell zugunsten des städtischen Haushalts. Für die Stadt sind sie konkurrenzlos!“

 

Starken Zuspruch haben die Bildungswerke bei den Norderstedter Bürgerinnen und Bürgern in den vergangenen Jahren erfahren. In dem geplanten „Bildungshaus“, das in der Europaallee entstehen wird, sollen neuartige Angebote nicht nur das Interesse aller Generationen wecken, sondern die Angebote von VHS und Stadtbücherei sollen hier auch unter einem Dach zusammengeführt werden. Das sieht das gemeinsam von der VHS und der Stadtbücherei erarbeitete Konzept vor. Aber jetzt sollen auf einmal die Volkshochschule und die Stadtbücherei in zwei getrennten Ämtern in der Stadt verwaltet werden. Ungeklärt bleibt bisher auch, ob die landesweit anerkannte Integrationsarbeit für Geflüchtete nach der Auflösung von einem Amt der Stadt fortgeführt werden kann.

 

Aber eine Auflösung der Bildungswerke mitten im Wirtschaftsjahr wird auch massive finanzielle Konsequenzen haben. „Wir müssen vorher die Frage klären, welche Kosten die plötzliche Auflösung der Bildungswerke voraussichtlich verursachen wird und welche Vorteile dieses eigentlich mit ich bringen soll“, fordert daher angesichts dieses kommunalpolitischen Desasters der FDP-Fraktionsvorsitzende Klaus-Peter Schroeder.