Frühzeitige Medienaufklärung ist unumgänglich!

„In Berlin haben wir als Kids DDR-Fernsehen geschaut, weil bis Nachmittag bei ARD und ZDF das Testbild lief!“ Dr. Bernd Buchholz, FDP-Politiker und ehemaliger Vorstands-vorsitzender von Gruner und Jahr, beginnt seine Ausführungen mit Erinnerungen an die frühe Bundesrepublik, als die Informations-beschaffung durch Fernsehen, Radio und Zeitungen noch relativ übersichtlich war. Der Medienexperte war Ehrengast auf dem letzten Ortsparteitag der Norderstedter FDP, welche die spannende Frage diskutiert: „Wie der Wandel der Medien unsere Demokratie verändert!“

 

Der rasante Fortschritt und Wandel hat nicht nur Auswirkungen auf die Medien selbst, sondern auch auf das Leben und das Verhalten jedes Einzelnen in unserer Gesellschaft. Das ehemalige kollektive Bewusstsein hat sich deutlich hin zu einem individuellen informativen Pluralismus entwickelt. Gerade die FDP, die ja derzeit auf Bundesebene mit ihrem Motto „Betarepublik“ für Zustimmung wirbt, sieht in der Digitalisierung und der Vielfalt erhebliche Chancen für die Zukunft Deutschlands und Europas. Jedoch gilt es auch den Umgang mit den neuen Medien und der Selektion der Informationsüberflutung zu erlernen. Nicht grundlos ist daher die aktuelle Kritik der FDP an der Ausstattung der Schulen durch Bund, Länder und Kommunen. Kinder die heute in die Schule gehen, arbeiten später einmal in Berufen, die es heute noch nicht gibt. Auf dem Pausenhof ist unser Nachwuchs bereits mobil mit dem digitalen Nervensystem unserer Zeit verbunden, aber im Klassenzimmer landet man jedoch sprichwörtlich wieder in der Kreidezeit.

 

Der Schnee im Fernsehen war gestern, heute ist es möglich, sich Informationen aus 150 deutschen Fernsehsendern, 2500 Zeitschriften und 15 Mio. DE-Webseiten aussuchen. Frühzeitige Aufklärung ist deswegen unumgänglich, dafür will sich auch die Norderstedter FDP einsetzten. Denn heute sind wir nicht nur reine Informationsempfänger, sondern besitzen auch die Möglichkeit durch interaktive Einrichtungen wie Chats, Blogs oder Webseiten Informationen zu senden.

 

„Und genau hier liegt eine der Risiken der Demokratie, da das Meinungsbild durch Behauptungen oder nicht recherchierte Informationen verzerrt werden kann. Die Flüchtlingskrise ist hierfür ein markantes Beispiel, wie z.B. durch Falschmeldungen, aber auch durch bewusste Verharmlosungen ein gewisses politisches Meinungsbild geschaffen werden sollte. “, erklärt FDP Ortsvorsitzender Tobias Claßen abschließend.